Wer kennt es nicht?

Beim Gassi gehen setzt der Hund Kot ab und plötzlich dreht er sich um, um sein Hinterlassenes zu schmecken.  Es ist lästig, eklig und führt zu unangenehmen Geruch aus der Maulhöhle. Dieses Verhalten kann vieles verbergen.

Die Frage also ist… Warum fressen Hunde überhaupt Kot?

Im Internetforen und -seiten kursiert einiges über Vitamin-, Energie- oder Nährstoffmangel sei Schuld für dieses Verhalten. Manche Rassen oder besser gesagt Gruppen tuen es aus Notwendigkeit schnell an Energie zu gelangen (z.B Schlittenhunden, fressen ihren eigenen Kot, wenn sie ihre Belastungsgrenze erreichen). Koprophagie tritt auch bei Hunden die artgerecht ernährt werden und nach  Futtermittelanalysen keinerlei Indizien auf nicht bedarfsgerechte Ernährung zugewiesen werden können.

Des Öfteren werden Verhaltensprobleme oder Stressoren des Hundes in Zusammenhang gebracht werden und diskutiert. Langeweile, bestehende Konflikte, Aufmerksamkeitsmangel durch die/den BesitzerIn, könnten Ursachen sein. Das sogennante übernommenes Verhalten vom Muttertier kommt auch in Betrachtung. Im Welpenalter beobachten die Kleinen wie die säugende Mutter manchmal  dem Kot des Welpens frisst.

Haltungsprobleme werden oft als Ursache diskutiert. Wenn Hund in engem Raum ohne die Möglichkeit des Auslaufs gehalten werden oder wenn zu wenig gereinigt wird.

Oder ist es doch nur an die stammgeschichtliche Entwicklung des Hundes zurückzuführen? Wölfe sind als Fleischfresser und als Aasfresser bekannt.

 Wenn man das alles einmal gelesen hat und sich Gedanken drüber gemacht ob sein Hund davon betroffen ist, dann kommen noch die medizinische Ursachen dazu!, was oft sehr viel kompliziert sein kann als man denkt. Der Tierarzt spricht oft von einer idiopatischen Koprophagie. Wenn aber noch weitere Symptome auftreten sind weitere Untersuchungen notwendig.  Die häufigste Medizinische Ursachen sind:

1.Verdauungsstörungen

  • Bauchspeicheldrüse-Insuffizienz
  • Gallensäuremangel

2. Endokrinopathien (Das Hormonhaushalt funktioniert fehlerhaft)

  • Cushing-Syndrom
  • Diabetes mellitus

3. starker Parasitenbefall

  • Band- o/u Rundwürmer
  • Einzeller (Giardien)

 Wenn Sie unsicher sind wie oft Ihren Hund entwurmen sollten, drücken Sie auf diesem Link von ESCCAP.

4. Medikamente 

  • Dauerkortisonbehandlung

Wie muss man nun diagnostisch vorgehen?

Wichtig ist die Darstellung der Problematik vom Besitzer. Det Tierarzt erfährt ob bestimmte Medikamente eingenommen werden. Trinkt der Hund gut oder auffällig viel? Setzt er viel Urin ab? Liegt die letzte Entwurmung längere Zeit zurück oder besteht ein hoher Infektionsdruck (Höherer Infekionsdruck besteht in Tierpensionen, Tierheime und Zuchtbetriebe)?  Bei starken Durchfällen sollte nach eine exokrine Pankreasinsuffizienz untersucht werden.

Auch die Aufnahme von Pferde-,Rinder-, oder Schafkot obwohl normallerweise nicht problematisch ist,  kann unter Umständen Probleme verursachen (Vergiftung nach Aufnahme von Kot frisch entwurmten Pferden). 

Anders ist es bei der Aufnahme von Katzen oder anderen Hunden Kot. Da können sich Erreger verbergen was für Tier und Mensch (Zoonose) pathogen sein können.

Tipps für bessere Hygiene und Schutz:

Öfter Händewaschen für die Familienmitglieder. 

Die Hunde nicht küssen oder im Bett nehmen. 

Den Kot des eigenes Tieres sammeln und entsorgen.